Lied der Marktfetischisten
Die freien Märkte lasst nur walten,
das sei des Staates erste Pflicht.
Die "Unsichtbare Hand" wird halten
die ganze Welt im Gleichgewicht.
Die Märkte sind extrem sensibel,
sie reagieren höchst nervös
auf Störungen. Es dreht penibel
sich alles um den Reinerlös.
Zum Beispiel: Setzt man Märkten Schranken,
indem man sie reglementiert,
gerät das Geldsystem ins Wanken,
weil die Rendite kollabiert.
Wir fordern Freiheit für ihr Treiben
und das heißt darum Gewinn zu schreiben,
von jeglicher Moral befreit.
Natürlich werden Reiche reicher,
dich ungleich heißt nicht ungerecht.
Ihr Teichtum macht die Reichen weicher;
sie sprechen mehr, was doch nicht schlecht.
Die Märkte sind nunmal zerbrechlich,
drum ist Polemik nicht erlaubt.
Die Kräfte wirken unbestechlich.
Hört auf zu kritisieren! Glaubt!
aus "Vom seligen Schlaf der Gerechten" von Manfred Böhm
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