Normalerweise geht es bei Tarifverhandlungen um eine angemessene Gehaltserhöhung für die Beschäftigten. Anhaltspunkte hierfür können z.B. die Steigerung der Lebenshaltungskosten und die erreichten Produktionssteigerungen sein.
Ganz anders diesmal bei den Tarifverhandlungen im Einzelhandel!
Einige Arbeitgeber zahlen zwar momentan bereits freiwillig auf Empfehlung des Handelsverbandes - natürlich mit späteren möglichen Erhöhungen verrechenbar - eine Erhöhung von 2,5 % als Versuch, die Streikbereitschaft der Betroffenen dadurch möglichst zu verringern. Aber freiwillige Leistungen sind nicht tariflich abgesichert und können vom Arbeitgeber jederzeit wieder verändert werden. Die Einzelhandelsbeschäftigten dürfen sich deshalb davon nicht beeindrucken lassen. Übrigens bei Baur werden sogar nur 2 % gezahlt!
Aber, bei den aktuellen Tarifverhandlungen sind die Arbeitgeber nur zu Lohnerhöhungen bereit, wenn die Arbeitnehmer vielen Verschlechterungen zustimmen. Darunter eine noch weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Streichung von Zuschlägen und schlechtere Bezahlung für eine Reihe von Tätigkeiten.
Und so ist bereits die vierte Verhandlung in Bayern am 16. September ergebnislos zuende gegangen.
Soll es zukünftig nur noch Tariferhöhungen geben, wenn die Arbeitgeber ihre in vielen Jahren hart erkämpften Rechte Stück für Stück opfern?
Wir sagen nein und rufen alle Beschäftigten im Einzelhandel dazu auf, so etwas nicht tatenlos hinzunehmen!