wir alle stehen vor großen Herausforderungen. Auch die
aktuelle Corona-Krise belastet uns alle sehr. Umso wichtiger ist ein starker Zusammenhalt unter allen
Beteiligten. Das muss man bei Baur auch von den gewählten Vertretern der
Beschäftigten, dem Betriebsrat, verlangen. Der Betriebsrat hat jetzt, noch mehr
als je zuvor, die Verantwortung, sich für die Belange der Beschäftigten einzusetzen. Geschlossenheit ist gefragt.
Leider
blockieren interne Querelen eine gute BR-Arbeit.
Die Ausgangslage vor zwei Jahren, nach der BR-Wahl, war schwierig.
Es gab zwar einen starken Zuwachs für die offene
ver.di-Liste (Liste 1 „wir für euch“).
Sie bekam mit Abstand die meisten Stimmen, hatte aber trotzdem keine Mehrheit
im Gremium. BR-interne Konflikte begleiteten
den Start und dauern bis heute an. Viele Steine wurden den
Liste-1-Betriebsräten in den Weg gelegt. Trotzdem konnte in den zurückliegenden
Jahren viel bewegt werden, vor allem nach dem Wechsel im Vorsitz. Die BR-Arbeit wurde längst überfälligen Modernisierungen unterzogen und für eine konstruktive Arbeit weiterentwickelt.
Ein Stichwort: Digitalisierung.
Und das auch im Zusammenwirken mit dem Arbeitgeber.
Das Tagesgeschäft
wird im BR ordentlich abgewickelt. Häufig sogar mit einstimmigen Beschlüssen. Aber
bei vielen richtungsweisenden Themen
erschweren schwankende Mehrheiten und nicht nachvollziehbare Interessen Einzelner
die Arbeit im Gremium. Und noch viel schlimmer: Sachentscheidungen treten zunehmend in den Hintergrund. Die aktuelle
BR-Arbeit wird durch einseitige Stimmungsmache und Populismus einzelner
BR-Mitglieder belastet. Und leider lassen sich einige Kollegen davon anstecken.
Der BR blockiert sich so immer mehr selbst.
Versuche, gegenzusteuern und gute Sacharbeit zu leisten, werden ausgebremst. Selbst
eine professionelle Mediation wurde ohne Ergebnis abgebrochen.
Eine Situation, welche die meisten Mitglieder der Liste 1 „wir für euch“ sehr bedauern.
Immer häufiger kommt es vor, dass in Verhandlungen nicht das
erreicht wird, was möglich wäre. So werden Regelungen verabschiedet, die die Beschäftigten unverhältnismäßig belasten.
Erst vor kurzem wurden weitreichende Vereinbarungen ohne Hinzuziehung externen Sachverstandes verhandelt,
trotz der dringenden Empfehlung aus dem Konzern: „Verstärkt euch bitte
unbedingt mit einer Rechtsberatung, damit ihr vorbereitet seid, …“. Aber viele
Betriebsräte sind darüber erhaben. Ein entsprechender Antrag wurde mehrheitlich
abgelehnt. Und das, obwohl es hier auf jedes Wort ankommt und die Entscheidung für alle Beschäftigten der
gesamten Baur-Gruppe eine hohe Relevanz haben wird. So etwas ist extrem
leichtfertig. Alles auf Kosten unserer Beschäftigten. Und BR-Mitglieder, die darauf
hinweisen, werden massiv angegangen.
Selbst bei Kleinigkeiten, beispielsweise Aushänge des BR für
die Kollegen, wird blockiert. Hier handelt es sich um wichtige Infos, die durch
fehlende Einigkeit ungesagt bleiben.
In solch einer Situation fällt es schwer, Beschlüsse noch mitzutragen.
Selbst gegen gesetzliche
Regelungen wird durch einzelne BR-Mitglieder hemmungslos verstoßen.
Umso wichtiger ist es, dass weiterhin Betriebsräte, die sich
in erster Linie am Wohl der
Beschäftigten orientieren, mitgestalten – unsere Unternehmen immer im Blick.
Das wird aktuell massiv behindert!
Wir hoffen, dass doch noch Vernunft einkehrt und sich einige daran zurückerinnern, wessen
Interessen sie zu vertreten haben.
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